Freitag, 28. Juni 2019

Hitze und Bienen - Hitzetod nicht ausgeschlossen

Ich hoffe, alle Bienen die Temperaturen bis Sonntag überleben! Normalerweise fallen die einheimischen Bienen über 40 ° C relativ schnell tot um, so wie auch Wespen und Hornissen.
Vor dem Blauen Volk saßen heute ein paar hundert Bienen und haben versucht, durch Flügelschlag mehr Luft und Kühlung in den Kasten zu kriegen. WAs zählt, ist nicht die Außentemperatur sondern die im Bienenkasten ("Beute").

Was tun? Es ist nicht zu erwarten, dass die Sommer wieder auf moderate Durchschnitts- und Höchstwerte zurückgehen, sondern seit ein paar Jahren gibt es immer wieder größere Hitzezeiten, in denen unsere Bienen leiden.

Eine Bekannte, ebenfalls Imkerin, hat jetzt wieder "Schwarze Bienen" bestellt statt unserer netten, nordisch-südalpinen Buckfast-Carnica-Sorte. Die Schwarze Biene ist eine sehr alte heimische Sorte, die aus der Mode gekommen ist, weil sie sich nicht so angenehm imkern lässt sondern relativ wehrhaft ist. Wer mehr lesen möchte, hier ein Tip (ohne Gewähr):

https://www.myheimat.de/breidenbach/natur/die-wiedereinfuehrung-der-schwarzen-biene-apis-mellifera-mellifera-d2450019.html

Kurz zusammengefasst: Die schwarze Biene ist aggressiv, liefert kaum Ertrag, bestäubt viel weniger und muss im Winter warm eingepackt werden.

Trotzdem: Wenn das Wetter so bleibt, müssen alle Imker hier über ihre Bienensorte nachdenken.

Afrikanische Bienen halten zwar den Sommer aus, aber tragen den Namen leider zu Recht und sterben, wenn es zu kalt wird. Das ist auch keine Option.

Gerüchten nach züchten die Chinesen eine Asiatische Biene, die gegen Varroa immun ist. Das wäre natürlich großartig. Mit Hitze und Kälte und Hungerphasen muss sie aber auch noch klarkommen. Ich beobachte das.

Carnica-Bienen (südalpin) kommen mit hohen Temperaturen eigentlich gut klar. Bei schlechten Bedingungen stellen sie einfach das Brüten ein, deshalb verpassen sie manchmal die nächste gute Tracht.
Unsere Winnender Bienen sind Mischungen aus Carnica und Buckfast (die netten Bienen aus dem Norden), mal mehr von der einen und mal mehr von der anderen. Je rot-gelber, desto höher ist der Buckfast-Anteil. Ich möchte sie eigenlich behalten wegen der versammelten guten Eigenschaften.
Aber dazu müssen Sie nicht nur die Winter, sondern inzwischen auch die Sommer überleben.

Drückt mal die Daumen. Ich gehe erst nächste Woche wieder gucken und halte bis dahin die Augen fest verschlossen ;-)

Gibt es doch noch Honig?

Hoffnung keimt auf ...

Beim Durchsehen diese Woche waren die Bienen zwar wie überall besonders aggressiv, sodass ich das Handy zum Fotografieren lieber weg gelassen habe (Bienen mögen keine angeschalteten Handys), aber bei den Bienen an der Stadtmauer ist irgendetwas in die Honigräume eingelagert  - ich hoffe, es ist Honig, der nicht zum sofortigen Wiederverzehr dient, sondern verdeckelt wird.

Dann aber ganz schnell ernten ;-)






Freitag, 7. Juni 2019

Sie sieht ein ausgebauter Drohnenrahmen aus

So sieht eine Brutwabe mit Drohnenbrut aus:
Es sind relativ große Zellen, die sich weit nach außen stülpen, weil die großen Drohnen viel Platz brauchen.



Dieser Drohnenrahmen ist in Naturbauweise gebaut wurde, also völlig von den Bienen selber, darum hat das Wachs eine leichte Zapfenform im Rahmen. Die Lücken werden die Bienen aber auch noch schließen.

Danke, dass die Wiese nicht gemäht wurde!



Nach Aussage einer Nachbarin ("Sind Sie die Bienentante?...") hat jemand versucht zu mähen, aber die Bienen haben erfolgreich ihre Blumen verteidigt. Ich hoffe, dass es nicht zu viele Stiche gab und bin überrascht, wer mutig genug ist, mit dem ersten Mähstreifen (wahrscheinlich auch noch mit Benzinmähern) direkt an den Völkern anzufangen, aber in jedem Fall:

DANKE FÜRS STEHENLASSEN!

Den Weg zu den Bienen kann ich bei Gelegenheit selber freimachen (Akkusense, ganz leise und ohne Benzin), mehr ist nicht nötig.

Jetzt wachsen Klee, Lippenblütler, ein paar gelbe löwenzahnartige Blumen und nicht nur das: Wildbienen und etliche andere Insekten tummeln sich fröhlich und harmlos zwischen den Blümchen.

Es reicht völlig aus, wenn irgendwann gemäht wird, wenn die Gräser anfangen von selber zu vertrocknen. Solange Blüten blühen, einfach gar nichts tun.

Übrigens lagert das gelbe Volk inzwischen ein bißchen Honig ein und das Blaue Volk hat vier Waben ausgebaut, also den Platz für Honig vorbereitet.
Das Rote Volk hat keinen Honigdeckel mehr - die sind jetzt mit der Erneuerung beschäftigt und ich lasse sie 40 Tage in Ruhe.

Insgesamt können wir uns glücklich schätzen, dass die Völker überhaupt etwas Honig haben. Zum einen sind sie erst vor Kurzem auf die Wiese gekommen, zum anderen ist es wohl insgesamt nicht unbedingt ein ergiebiges Honigjahr. Drückt die Daumen, dass es Linden in der Nähe gibt - die blühen wahrscheinlich nächste Woche.

Bis dann :-)